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Sprachtherapien bei Kindern 

Näseln (Rhinophonie)

Beim Näseln liegt eine Störung des Stimmklanges durch die Beeinflussung der oberen Resonanzräume vor. Durch das Näseln verändert sich die Aussprache. Sie kann verwaschen und undeutlich klingen oder der Stimmklang ähnelt dem Sprechen mit verschnupfter Nase. In der Regel ist beim Näseln die Funktion des Gaumensegels beeinträchtigt, so dass beim Sprechen zu viel oder zu wenig Luft über den Rachenraum in die Nase entweicht.
Man unterscheidet zwischen offenem Näseln (zu viel Luft entweicht) und geschlossenen Näseln (zu wenig Luft entweicht).

Verantwortlich für das Näseln ist eine Fehlfunktion des Gaumensegels, welches beim Sprechen und Schlucken den Nasen-Rachenraum abdichtet. Das Näseln kann motorisch funktionelle Gründe haben oder als Folge von neurologischen Erkrankungen oder organischen Veränderungen auftreten.

Das Ziel der Therapie besteht darin, durch gezielte Übungen das Gaumensegel und die Sprechmuskulatur zu aktivieren. Wesentlicher Bestandteil unseres Behandlungskonzeptes sind Übungen zur Atemführung und zur Stimmschulung.

Artikulationsstörung | Dyslalie

"Ich dehe in den Tinderdarten."
"Die Bume ist sön."
Viele Kinder vertauschen Laute oder können bestimmte Lautverbindungen nicht richtig bilden. Besonders häufig kommt dieses bei folgenden Lauten vor:
/sch/„Sule“ (Schule),
/k/„Tuh“ (Kuh),
 /g/„Dabel“ (Gabel)
Ein durchaus normaler Vorgang in der kindlichen Sprachentwicklung.

Auch das bekannte Lispeln (Sigmatismus), bei dem das /s/ zwischen den Zahnreihen gebildet wird, gehört in diese Kategorie der Artikulationsstörungen.

Ab dem 4. Lebensjahr sollte die Aussprache, bis auf wenige schwierige Laute, korrekt sein. Halten die Probleme über diesen Zeitpunkt hinaus an, spricht man von einer Dyslalie.

Machen Eltern sich, unabhängig vom Alter ihres Kindes, Sorgen um dessen sprachliche Entwicklung, helfen wir ihnen mit einem Beratungsgespräch und fachlichen Informationen.
Im Bedarfsfall empfehlen wir eine Therapie, in welcher das Kind spielerisch in seiner Sprachentwicklung unterstützt wird. Hör- und Lautunterscheidungsübungen, Artikulationsübungen und Übungen zum Erlernen eines neuen Lautes stehen dabei im Vordergrund.

Lispeln

Unter Lispeln versteht man eine Fehlbildung der Zischlaute, z.B. "S" in Sonne oder "Z" in Zelt. Die bekannteste Form des Lispelns ist der Sigmatismus interdentalis, bei welchem die Zunge deutlich sichtbar zwischen den Schneidezähnen hervortritt.

Was beim kleinen Kind noch als niedlich empfunden wird, kann sich beim älteren Kind sehr schnell zu einem Problem entwickeln. Manchmal geht das Lispeln mit einem falschen Schluckmuster einher.

In der Therapie stärken wir die Muskulatur der Zunge und der Wangen. Parallel dazu wird die Wahrnehmung für die korrekte und fehlerhafte Bildung der Zischlaute gefördert.

Kleine Sprechübungen
Zehn Ziegen ziehen zehn Zentner Zucker zum Zoo.

Zwanzig Zwerge üben Handstand. Zehn am Sandstrand, zehn im Wandschrank.

 

Lippen-Kiefer-Gaumenspalte

Spaltbildungen gehören zu den häufigsten angeborenen Anomalien. Die Ursachen für die Entstehung können genetischer oder umweltbedingter Natur sein. Eine Spalte kann durchgängig sein und somit den weichen und harten Gaumen, die Oberlippe und/oder den Oberkiefer betreffen. Sie kann sich auch auf Teilbereich beschränken.

Probleme bei Lippen-Kiefer-Gaumenspalten zeigen sich bei der Ernährung (Schlucken) und beim Sprechen. Bei vielen Kindern treten oft lang anhaltende Paukenergüsse, begleitet von Schwerhörigkeit auf.

Die Behandlung von Kindern mit einer Spalte kann ab dem ersten Lebenstag erfolgen, wenn ein Trinkplättchen eingesetzt wird, welches das Saugen und Trinken ermöglicht und der Ausbildung falscher Schluckmuster vorbeugt.

In der sprachtherapeutischen Behandlung stärken wir die Lippen-und Zungenmuskulatur, bahnen ein korrektes Schluckmuster an und sensibilisieren den Patienten für seine Sprechbewegungen. Zudem arbeiten wir an der Atmung, Mimik und Stimmgebung.

Stottern | Poltern

Beim Stottern handelt es sich um eine Störung des Redeflusses. Die Ursachen des Stotterns sind vielfältig. Auch die Ausprägungen sind bei jedem Menschen sehr unterschiedlich. Es ist möglich, dass einzelne Buchstaben wiederholt werden
("K-K-K-K-Kuh"), Silben ("So-So-So-Sonne")oder ganze Wörter ("die-die-die-die Sonne scheint").
Auch das Dehnen einzelner Buchstaben gehört zum Stottern. Da stotternde Menschen schwierige Wörter oder Situationen vermeiden, aus Angst dann zu stottern, ist die Stottersymptomatik für Außenstehende häufig nicht erkennbar.

Im Verlauf der Sprachentwicklung und Hirnreifung zeigen viele Kinder Stotterauffälligkeiten. Dieser Prozess endet nach einiger Zeit wieder. In dieser Phase der Sprachentwicklung muss man besonders darauf achten, dem Kind Zeit zum Reden zu geben.
Hält das Stottern jedoch über einen längeren Zeitraum an oder verschlimmert es sich, bieten wir Eltern Beratungsgespräche an. Wir informieren sie über Möglichkeiten, mit dem Stottern umzugehen und positiv auf das Sprechverhalten einzuwirken. Hierdurch kann sich das Sprechverhalten ändern.
Falls erforderlich, leiten wir eine Sprachtherapie ein.

 

Myofunktionelle Störung

Bei einer myofunktionellen Störung ist die Muskulatur im Mund- und Gesichtsbereich im Ungleichgewicht. Insbesondere betrifft dieses die Zunge und die Lippen und/oder den Bewegungsablauf beim Schlucken.

Vorschulkinder mit einer myofunktionellen Störung pressen z.B. beim Schlucken die Zunge gegen ihre Zähne, sie scheint unbeweglich und „irgendwie falsch im Mund zu liegen“. Sie haben ihren Mund häufig geöffnet und atmen mit geöffnetem Mund.  Beim Sprechen kommt ihre Zunge oft aus dem Mund hervor. Sie neigen zu vermehrtem Speichelfluss.
Liegen diese Symptome vor, setzten wir die MFT (Myofunktionelle Therapie) als begleitende Therapie ein. Die MFT wird oft vor oder während einer kieferorthopädischen Behandlung, in Absprache mit dem behandelnden Kieferorthopäden oder Zahnarzt verschrieben. Die Diagnose auf der Verordnung kann lauten:
"MFS, myofunktionelle Störung, orofaziale Dysfunktion oder viscerales Schluckmuster.“ oder auch
"MFT, bei visceralem Schluckmuster.“

 

Down Syndrom

Kinder und Jugendliche mit Down-Syndrom erschließen sich Lerninhalte auf andere Weise als Menschen ohne diese genetische Besonderheit. Daher benötigen sie eine spezielle Form der Sprachtherapie. Weiter

Hörtraining

Störungen des Hörens oder der Hörverarbeitung treten gleichermaßen bei Kindern wie bei Erwachsenen auf. Ursachen, wie der Abbau von Hörzellen im Innenohr , eine Schädigung des Hörnervs oder eine angeborene Prädisposition können ursächlich hierfür sein. Weiter

Sollte ein Thema Ihres Interesses nicht dabei sein, sprechen Sie uns an!

 

 

Woher erhalte ich eine Verordnung / Rezept?

In der Sprachtherapie / Logopädie arbeiten wir vorwiegend auf Weisung eines Arztes. Dieser stellt die Behandlungsbedürftigkeit fest und verordnet dann eine sprachtherapeutische / logopädische Behandlung.
Folgende Ärzte dürfen Heilmittelverordnungen (Rezepte) für eine logopädische Behandlung ausstellen:
Fachärzte für:
• Hausärzte
• Kinder- und Jugendärzte (Pädiater)
• Hals-Nasen-Ohrenärzte
• Phoniater und Pädaudiologen
• Internisten
• Neurologen
• Zahnärzte und Kieferorthopäden

Bitte beachten Sie, dass wir mit der Therapie spätestens 14 Tage nach Ausstellungsdatum der ärztlichen Verordnung (Rezept Logopädie) beginnen müssen. Deshalb ist es sinnvoll, die Verordnung erst nach der Terminabsprache mit uns bei Ihrem behandelnden Arzt abzuholen.

Wie lange dauert eine Therapieeinheit und wie oft findet die Therapie statt?

Je nach Störungsbild und Ermessen Ihres Arztes, werden Therapieeinheiten von 25 - 30 Minuten, 40-45 Minuten oder 55 - 60 Minuten verordnet. Die Frequenz der Therapie variiert.

Wer bezahlt die logopädische Behandlung?

Die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen bei Kindern bis zum 18. Lebensjahr zu 100 % übernommen. Ab dem 18. Lebensjahr besteht eine Zuzahlungspflicht von 10% des Verordnungswertes. Zuzahlungen: Unter bestimmten Voraussetzungen, wie z.B. bei chronischen Krankheiten, ist eine Befreiung von der Zuzahlung möglich. Hierüber können Sie sich bei Ihrer Krankenkasse informieren und ggf. einen Antrag auf Befreiung von der Zuzahlungspflicht stellen.

Honorarberechnung bei Privatversicherten

Privatpatienten bezahlen ihre Behandlungen grundsätzlich selbst. Die Behandlung von Privatpatienten erfolgt aufgrund eines Vertrags zwischen unserer Praxis und dem Patienten nicht zwischen Praxis und Krankenkasse! Mit Beginn der Behandlung besprechen wir daher mit jedem privat versicherten Patienten die voraussichtlich anfallenden Behandlungskosten und schließen einen Dienstvertrag (gem. §611ff. BGB) über die sprachtherapeutische Behandlung mit Vereinbarung der Vergütungshöhe ab. Somit ist jeder Privatpatient mit Beginn der Behandlung über die auf ihn zukommenden Kosten informiert.

Wenn Sie sich umfassender über Gestaltung der Privatpreise und die Rechtsprechung zu diesem Thema informieren möchten, empfehlen wir Ihnen die Website www.privatpreise.de. Hier finden Sie Musterbriefe zum Schriftwechsel mit Ihrer Krankenkasse als Hilfestellung für die Kostenerstattung Ihrer logopädischen Behandlung.